Kühlerfrostschutzmittel hat weitaus vielfältigere Aufgaben als den bloßen Schutz vor extremen Temperaturen

Frostschutzmittel hat per Definition die Aufgabe den Gefrierpunkt von Wasser zu senken, sodass unserer Maschinen die kalten Wintermonate überleben.

Entweder kommt Ethylene Glycol (EG) oder Propylene Glycol (PG) zum Einsatz, um einerseits den Schutz vor Frost zu gewährleisten und zum anderen die Siedetemperatur des Wassers zu erhöhen. Am häufigsten wird EG verwendet. Bezieht man sich auf das gleiche Mischverhältnis, so bietet EG im direkten Vergleich zu PG sowohl einen geringfügig besseren Gefrierpunkt als auch eine bessere Wärmeleitfähigkeit. Nebenbei ist es kostengünstiger.

PG enthält weniger Toxine und ist biologisch abbaubar. Daher gilt es als umweltverträglicher und geeigneter für den Gebrauch im Umfeld von Kindern und Tieren. Viele Rennstrecken und Off-Road Parks schließen die Verwendung von Frostschutzmitteln auf EG-Basis in ihren Geschäftsbedingungen daher aus.

Natürlich ist das Aufgabenspektrum von Frostschutzmitteln nicht nur auf die Anpassung von Gefrier- und Siedetemperatur begrenzt. Sie schützen gegen Korrosion, Kavitation und Zunderbildung. Dabei kommt es zur Erfüllung dieser Aufgaben sehr auf die Zusatzstoffe bzw. Additive an.

Im Wesentlichen gibt es drei Kategorien dieser Zusatzstoffe von denen wiederum jede zu den zwei oben aufgeführten Glykolen hinzugegeben werden kann.

Das erste Additiv steht im Zusammenhang mit dem konventionellen „grünen“ Kühlerfrostschutzprodukt, welches aus Kostengründen für gewöhnlich im Einzelhandel zu aufzufinden ist. Der grüne Frostschutz beinhaltet unorganische Salze wie Nitrate, Phosphate und Silikate um Korrosion, Kavitation und Zunderbildung vorzubeugen. Diese Kombination von Additiven steht auf zahlreichen Beobachtungslisten, ist nach kurzer Zeit verbraucht (in der Regel nach 2 Jahren oder weniger) und wird als häufige Quelle von Problemen ausgemacht, die sich in Kühlsystemen auftuen. Darüber hinaus kommt es immer wieder vor, dass sich Frostschutzmittel als untereinander inkompatibel herausstellen und dann in Form eines dickflüssigen Schleimes austreten können. Aus diesen Gründen haben sich die meisten Automobilhersteller dazu entschieden, neuere Fahrzeuge nicht mehr mit diesem Frostschutzmittel auszuliefern.

Neben den konventionellen Additiven im „grünen“ Kühlerfrostschutzmittel gibt es die hochwertigen Additive. Hier kommen organische Säuren zum Einsatz. Diese werden oft mit OATs (engl. „organic-acid technology“) oder POATs (engl. „poly-organic-acid technology“) abgekürzt. Organische Säuren gelten als deutlich robuster und langlebiger. Darüber hinaus können sie nicht austreten. Zunderbildung und etwaige Inkompatibilitäten gehören mit ihnen der Vergangenheit an. Hierin liegt der Grund warum diese Frostschutzmittel in vielen Variationen nutzbar sind und sogar zum Nachfüllen oder gar zum Mischen mit bereits vorhandenem Frostschutz verwendet werden können.

 

Die dritte und letzte Möglichkeit ist die Kombination aus beiden oben aufgeführten Variationen, welche sinngemäß als HOATs abgekürzt wird (engl. „hybrid-organic-acid technology“). Hierbei werden unorganische Salze mit organischen Säuren gemischt und im Zusammenspiel verwendet. HOATs minimieren einige Schwächen, welche unorganische Salze innehaben, während die organischen Säuren die Performance verbessern.

Die drei Additive lassen sich in einer ähnlichen Staffelung betrachten, wie es bei Motorenöl möglich ist. Das konventionelle grüne Kühlerfrostschutzmittel ist vergleichbar mit konventionellem Öl. Hybride Frostschutzmittel sind gleichzustellen mit synthetischen Mischölen und Kühlmittel welche organische Säuren enthalten entsprechen den vollsynthetischen Ölen.

Bei Betrachtung der Leistungsfähigkeit bewahrheitet sich dieser Vergleich. Alle Frostschutzmittel erfüllen die relevanten industriellen Testverfahren, um ein festgelegtes Maß an Schutz des Kühlsystems zu gewährleisten, welches unter anderem Korrosionsschutz für eine lange Liste an Materialien (einschließlich Gusseisen und Aluminium) enthält.

Die Wahl eines POAT mit sorgsamer Zusammensetzung gewährleistet den verhältnismäßig besten und langlebigsten Schutz ohne die Kopfschmerzen zu bereiten, welche mit den „überholten“ konventionellen unorganischen Salzen gegeben wären.

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