Motorradöl Keyfacts:
- Motoröle für Motorräder sind für die besonderen Bedingungen in den Motoren ausgerichtet, welche sich deutlich von den Motoren in bspw. Autos unterscheiden.
- Das Motoröl für Motorräder ist deutlich vielseitiger, als Motoröle für andere Fahrzeuge, da es teilweise Motor, Getriebe und Kupplung gleichzeitig schmiert.
- Motorräder haben längere Standzeiten, als Autos. Es muss also nicht nur Leistung abrufen, sondern auch konservieren können.
Die Ergebnisse einer Studie, des Schmierstoffadditivherstellers Infineum* sind kürzlich veröffentlich worden. Eine Umfrage unter 1.000 Bikern ergab, dass weniger als 60 Prozent ein motorradspezifisches Öl in ihren Motorrädern verwenden. Interessanterweise denken mehr als drei Viertel der Befragten, dass sie bereits ein Motorradöl verwenden. Offensichtlich gibt es auf dem Markt eine gewisse Verwirrung, die einer Klärung bedarf. Lassen Sie damit beginnen, warum Sie immer ein spezielles Motorradöl in ihrem Motorradmotor verwenden sollten. Wir werden die Thematik in diesem Blogartikel auf fünf Kernpunkte reduzieren.
1) Motorräder laufen grundsätzlich heißer, als Autos.
Im Allgemeinen werden Automobilmotoren wassergekühlt. Ein typischer Automotor kann während des Betriebs 113 C° erreichen, das ist bereits eine sehr hohe Temperatur. Motorräder hingegen laufen noch heißer. Besonders große, luftgekühlte V-Twin Motoren, wie die durchschnittliche Maschine von Harley-Davidson sind darauf angewiesen, dass die Luft zur Kühlung durch den Motor strömt, was von Natur aus weniger effizient bei der Wärmeabfuhr ist. Diese Konfiguration stellt zusätzliche Herausforderungen für die Maschine im Stop-and-Go-Verkehr, bei geringem Luftstrom dar. Insbesondere an heißen Sommertagen. Ein Test in unserem technischen Labor ergab, dass eine 2012 Harley Street Bob* eine durchschnittliche Zylinderkopftemperatur von 195 C° erreicht.
Bei so starker Hitze werden einige Öle dünner und verlieren an Viskosität, was den Verschleißschutz verringert. Hohe Hitze beschleunigt auch den chemischen Abbau des Öls (Oxidation genannt), was bedeutet, dass Sie das Öl öfter wechseln müssen. Im Extremfall können während der Fahrt die Temperatursensoren „Alarm schlagen“ und das Motorrad zum Abkühlen abstellen.
2) Hohe Drehzahlen können die Struktur des Motoröls aufbrechen und zerstören
Motorräder tendieren mit deutlich höheren Drehzahlen zu fahren, als bspw. Autos. Ein durchschnittliches Sportmotorrad erreicht ohne weiteres 10.000 Umdrehungen pro Minute. Einige andere Modelle erreichen sogar 20.000 Umdrehungen pro Minute. Die roten Umdrehungszahlen auf dem Tacho eines Autos reichen hier nicht im Ansatz hin.
Hohe Drehzahlen belasten die Motorkomponenten zusätzlich und erhöhen den Bedarf an Verschleißschutz. Die hohen Drehzahlen setzen Öle einer höheren Belastung und Scherkräften aus, die den Schmierfilm zerstören und die Viskosität verringern können. Das erhöht den Verschleiß. Hohe Drehzahlen erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit von Schaumbildung, was die Tragfähigkeit eines Öls verringert und zu weiterem Verschleiß führen kann.
3) Erhöhte Leistungsdichte = Erhöhte Belastung
Motorradmotoren produzieren mehr PS pro Kubik, als Automobile. Sie neigen dazu, mit höheren Kompressionsraten zu fahren. Erhöhte Leistungsdichte und Verdichtung führen zu höheren Motortemperaturen und erhöhter Belastung. Dies stellt erhöhte Anforderungen an das Motorrad Öl, um Verschleiß, Ablagerungen und chemischen Zusammenbruch zu vermeiden.
4) Auch das Getriebe muss geschützt werden
Viele Motorräder haben einen gemeinsamen Ölkreislauf, der sowohl den Motor als auch das Getriebe mit Öl versorgt. In solchen Fällen wird das Öl benötigt, um die Anforderungen sowohl des Motors als auch des Getriebes zu erfüllen. Getriebezahnräder können das Öl scheren, wenn es bei erhöhten Drehzahlen wiederholt zwischen den Verzahnungen gedrückt wird, wodurch einige Öle an Viskosität verlieren. Viele Motorräder beinhalten auch eine Nasskupplung im Getriebe, die das gleiche Öl verwendet. Nasskupplungen für Motorräder erfordern ein ordnungsgemäß formuliertes Schmiermittel, das den Reibungsanforderungen von JASO MA oder MA2 entspricht.
5) Längere Standzeiten laden zu Korrosion der Motorenteile ein
Während Automobile fast täglich genutzt werden, ist die Nutzung von Motorrädern meist periodisch und in vielen Fällen saisonal. Diese längeren Standzeiten stellen eine zusätzliche Belastung für das Öl dar. Unter diesen Umständen ist der Rost- und Säurekorrosionsschutz von entscheidender Bedeutung.
Ein gutes Motorenöl für Autos deckt zwar viele der genannten Leistungsbereiche ab, aber hat im Gegensatz zu einem speziellen Motorrad Öl auch einige Schwächen.
Öle für PKWs enthalten in der Regel Reibungsmodifikatoren, um den Kraftstoffverbrauch zu verringern. Außerdem erfüllen diese Öle nicht die Anforderungen von JASO MA oder MA2. Bei Verwendung in einem Motorrad können sie den Kupplungsvorgang stören und zu Schlupf führen. Und kein Motorradfahrer will sich mit einer Rutschkupplung auseinandersetzen müssen. Ebenso haben Motorenöle keine natürliche Rost- oder Korrosionsbeständigkeit. Stattdessen müssen der Formulierung Korrosionsschutzmittel zugesetzt werden, und typische Motorenöle enthalten diese nicht.
AMSOIL Synthetisches Motorradöl wurde für die besonderen Anforderungen von Motorrädern entwickelt und für präzise, sanfte Schaltvorgänge formuliert. Das enthält zusätzlich eine hohe Dosis an Korrosionsinhibitoren, um Ihren Motor während längerer Standzeiten vor Rost zu schützen. Es wurde entwickelt, um dem Viskositätsverlust durch Scherung, trotz intensiver Hitze und der mechanischen Einwirkung von Zahnrädern und Ketten standzuhalten.
Konkludierend ist es nicht ratsam, ein PKW Motoröl in ein Motorrad zu geben und beim Kauf besonderes auf die benötigten Freigaben zu achten. Auch Motorräder haben spezielle Freigaben, an denen sich Motorradfahrer orientieren können.
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